🛑 Funk & Datenschutz: Warum Funk öffentlich ist – und worauf du achten musst

Stell dir vor, du redest ins Funkgerät – und irgendwo am anderen Ende hört jemand mit. Kein Spion, kein Zufall – sondern ganz legal. Willkommen im Amateurfunk! Was für viele überraschend ist: Funkkommunikation ist nicht privat. Jeder kann mit dem passenden Empfänger zuhören.

Doch was bedeutet das für deinen Datenschutz? Welche Daten sind sichtbar – und wie schützt du dich? Dieser Artikel gibt dir klare Antworten, praktische Tipps und zeigt, worauf Vereine besonders achten müssen.

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1. Warum ist Funk öffentlich?

Anders als beim Handy oder in Chat-Apps ist Amateurfunk von Grund auf offen gedacht. Der Gesetzgeber nennt es „allgemein zugänglich“. Was bedeutet das?

• Jeder kann zuhören – ohne Anmeldung oder Genehmigung.
• Gespräche müssen unverschlüsselt erfolgen.
• Inhalte gelten rechtlich als „öffentlich gesprochen“.

📖 Rechtsgrundlage:
§ 2 Absatz 1 des Amateurfunkgesetzes (AFuG)
Zusätzlich: Artikel „Warum Funk öffentlich ist“ auf do1chp.de

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2. Was ist über Funk sichtbar – und für wen?

Viele Daten, die du über Funk überträgst, sind öffentlich einsehbar – nicht nur in Echtzeit, sondern oft auch langfristig gespeichert.

Art der Information	Sichtbar für andere?	Beispiel / Portal
Rufzeichen	Ja	QRZ.com, Brandmeister
Standort (APRS)	Ja	aprs.fi
Betriebszeiten	Ja	PSKReporter, WSPRnet
Gesprächsinhalte	Ja	Repeater, WebSDR
Technische Daten	Ja	Talkgroup-Logs, DMR-Dashboards

💡 Praxisbeispiel:
Du sendest APRS-Daten vom Auto. Dein Standort wird minütlich aktualisiert – für jeden sichtbar. Ohne Abschaltung bleibt das dauerhaft im Netz.

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3. Rechtlicher Rahmen: AFuG, AFuV & DSGVO

📘 AFuG & AFuV

• Keine Verschlüsselung erlaubt (§ 14 AFuV).
• Rufzeichenpflicht bei jeder Sendung (§ 12 AFuV).
• Öffentlichkeit ist Grundprinzip – schützt aber nicht deine Privatsphäre.

📘 DSGVO

Die Datenschutz-Grundverordnung greift, wenn du personenbezogene Daten speicherst oder veröffentlichst:

• Vereins-Logbücher
• Webseiten mit Kontaktformular
• Öffentlich gepostete QSO-Listen oder APRS-Daten

➡️ Privater Funkbetrieb ist meist DSGVO-frei – öffentliches Handeln nicht.

📖 Quellen:

• AFuV 2005
• DSGVO Leitfaden für Funkamateure (do1chp.de)

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4. Risiken bei digitalen Betriebsarten

Moderne Betriebsarten bieten Komfort – aber sie speichern viele Informationen automatisch. Ohne dein Zutun landen persönliche Daten im Netz:

• APRS: Standort-Tracking in Echtzeit
• DMR / D-Star: Logs mit Zeit, Rufzeichen, Sendeverhalten
• FT8 / WSPR: Frequenz, Locator, Uhrzeit → weltweit analysierbar
• Winlink: Mails über Funk – ohne Verschlüsselung

💡 Beispiel:
Ein Funkamateur nutzt FT8 – ohne zu wissen, dass sein Betrieb weltweit auf PSKReporter.info dokumentiert wird. Auch Rückschlüsse auf Wohnort & Aktivitätszeiten sind möglich.

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5. Praktische Tipps für sicheren Funkbetrieb

Hier die wichtigsten Datenschutzregeln auf einen Blick:

• 📵 Keine persönlichen Daten (Name, Adresse) über Funk
• 🛰️ APRS nur gezielt einsetzen – Standort nicht permanent senden
• 🔍 Online prüfen, was über dich sichtbar ist (DMR-Dashboards, PSKReporter)
• 🧾 Logs anonymisieren oder mit Einwilligung führen
• 📷 Fotos entmetadaten (EXIF löschen)
• 🛡️ Webseite DSGVO-konform gestalten (Cookie-Banner, SSL, Impressum)

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6. Datenschutz im Verein: Öffentlichkeitsarbeit & Logbücher

Vereine sind durch die DSGVO besonders gefordert – gerade bei Kommunikation & Organisation:

Bereich	Empfehlung
Vereinswebseite	SSL, Impressum, Datenschutzerklärung, Cookie-Hinweis
Fotos / Videos	Nur mit schriftlicher Einwilligung veröffentlichen
Logbücher	Daten anonymisieren oder Zustimmung einholen
Funkveranstaltungen	Teilnehmer über Öffentlichkeit informieren

💡 Hinweis:
Auch E-Mail-Verteiler und Chatgruppen (z. B. WhatsApp) müssen DSGVO-konform verwendet werden – etwa durch das Verwenden von „Bcc“ oder Gruppenregeln.

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7. Fazit: Öffentlich ja – aber nicht schutzlos

Funk lebt von Offenheit. Doch Offenheit heißt nicht, dass Datenschutz egal ist. Im Gegenteil: Wer sendet, sollte wissen, dass er gehört wird – und bewusst entscheiden, was und wie viel.

Amateurfunk ist öffentlich. Datenschutz ist trotzdem möglich.
Mit etwas Wissen, Achtsamkeit und digitalem Feingefühl schützt du dich – und andere.

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8. FAQ: Häufige Fragen zum Thema Funk & Datenschutz

1. Gilt die DSGVO für mich als Funkamateur?
Nur, wenn du Daten speicherst oder öffentlich weiterverarbeitest.

2. Kann ich meinen Standort dauerhaft senden?
Technisch ja – aber aus Datenschutzsicht nicht empfehlenswert.

3. Was ist mit Vereinsfotos oder Logbüchern?
Veröffentlichung nur mit Einwilligung oder anonymisiert.

4. Darf ich Gesprächsinhalte speichern?
Für den Eigengebrauch erlaubt, eine Veröffentlichung ist meist verboten.

5. Wie kann ich prüfen, was über mich im Netz steht?
Suche nach deinem Rufzeichen auf Seiten wie aprs.fi, brandmeister.network oder PSKReporter.