
📡 DIY: Kleine Notfunkstation bauen – So wirst du unabhängig!
24. Juli 2025„Lust auf Basteln mit Sinn?“ – Jetzt selbst aktiv werden!
Ein starker Sturm, der Strom fällt aus, Handynetze sind überlastet. Was dann?
Stell dir vor, du könntest trotzdem mit anderen sprechen – ganz ohne Internet oder Mobilfunk. Genau das macht eine eigene kleine Notfunkstation möglich. Mit wenigen Bauteilen und etwas Bastelspaß baust du dir deine eigene unabhängige Kommunikationszentrale – ideal für Krisensituationen, aber auch spannend für Technikfans und Ehrenamtliche.
Inhaltsverzeichnis
- „Lust auf Basteln mit Sinn?“ – Jetzt selbst aktiv werden!
- Warum eine eigene Notfunkstation?
- Was du brauchst: Die Bauteile im Überblick
- Anleitung: Schritt für Schritt zur eigenen Notfunkstation
- Praxistipps für den Einsatz
- Fazit: Kleine Station, große Wirkung
- FAQ: Häufige Fragen zur Notfunkstation
Warum eine eigene Notfunkstation?
Krisenvorsorge wird in Deutschland immer wichtiger – das zeigt nicht nur der Klimawandel, sondern auch die Realität von Stromausfällen und Naturkatastrophen. Doch wie bleibst du erreichbar, wenn Telefon und Internet versagen?
Eine selbstgebaute Notfunkstation gibt dir genau das: Unabhängigkeit.
Sie ist mobil, netzunabhängig und kann im Ernstfall Leben retten. Außerdem ist sie ein spannendes Projekt für alle, die Technik mögen oder sich ehrenamtlich im Bevölkerungsschutz engagieren wollen.
„Funk ist wie ein unsichtbares Netz – du musst es nur knüpfen.“
– Ein Funkamateur im Katastrophenschutzeinsatz
Was du brauchst: Die Bauteile im Überblick
Du brauchst kein Hightech-Equipment. Viele Bauteile bekommst du im Elektronikfachhandel oder online – zum Teil auch gebraucht. Hier eine kompakte Übersicht:
Bauteil | Funktion / Empfehlung |
---|---|
Funkgerät | z. B. Yaesu FTM-150E (ideal für 2 m & 70 cm Band & digitale Betriebsarten via Soundkarteninterface) |
Antenne | Groundplane z.B. Diamond X30-N oder Magnetfussantenne |
Akku / Strom | 12 ,8V LiFePO₄-Akku oder Netzteil (z. B. 12,8 V / 9 A) |
Koaxialkabel | Verbindet Antenne mit Funkgerät z.B. Ecoflex 7 |
Stecker/Adapter | N-Stecker für die Antenne, PowerPole inkl. 14V Varistor für die Stromversorgung |
Gehäuse / Tasche | Für Transport & Schutz (z. B. 9,5 oder 19″ Gehäuse) |
💡 Tipp: Wer sparen will, findet viele Komponenten gebraucht in Funkforen oder auf Flohmärkten oder Ebay.
Anleitung: Schritt für Schritt zur eigenen Notfunkstation
1. Vorbereitung
- Arbeitsplatz einrichten (Tisch, Licht, Werkzeug)
- Alle Bauteile bereitstellen
- Spannungsquelle vor dem Anschließen prüfen
2. Antenne bauen oder montieren
Eine Groundplane-Antenne lässt sich mit etwas Draht, einer PL-Buchse und Kabelbindern leicht selbst bauen.
Anleitungen dazu findest du z. B. bei:
👉 DIY-Anleitung
Wir empfehlen jedoch kommerzielle Produkte z.B. die Diamond X30-N oder qualitativ vergleichbare Alternativen.
Alternativ: Eine einfache Magnetfuß-Antenne für Fensterbank oder Autodach.
3. Stromversorgung anschließen
- Achte auf korrekte Polarität (Plus / Minus)
- Nutze eine Sicherung zur Sicherheit
- Verwende Krokodilklemmen oder Anderson-Stecker für flexible Verbindungen
4. Funkgerät verbinden
- Funkgerät einschalten
- Koaxkabel anschließen
- SWR-Wert prüfen (Reflektierte Leistung → je niedriger, desto besser)
💡 Hinweis: Das SWR misst die Effizienz deiner Antennenanpassung. Werte unter 2,0 sind akzeptabel, unter 1,5 ideal.
5. Testbetrieb
- Frequenz wählen (Lizenzpflicht beachten!)
- Gegensprechverbindung (z. B. via Relaisstation) aufbauen
- Wenn möglich, mit einem Bekannten testweise Kontakt aufnehmen
Praxistipps für den Einsatz
- Standortwahl: Hoch und frei = gute Reichweite
- Akku-Tipps: Bei Kälte sinkt die Leistung – Isolierung hilft
- Kennzeichnung: Alle Kabel & Teile beschriften für schnellen Aufbau
- Übung macht sicher: Regelmäßig testen, nicht nur im Notfall
- Daten sichern: Packliste, Bauplan und Bedienhinweise ausdrucken und ins Kofferset legen
Fazit: Kleine Station, große Wirkung
Eine selbstgebaute Notfunkstation ist mehr als ein Bastelprojekt. Sie ist ein Statement für Eigenverantwortung, ein Schritt in Richtung Krisenvorsorge mit Sinn – und macht einfach Spaß. Ob als Teil deiner persönlichen Notfallausrüstung oder als Einstieg in den Amateurfunk: Du lernst, wächst und hilfst im Ernstfall mit Kommunikation, wenn andere Systeme versagen.
„Wer vorbereitet ist, muss nicht improvisieren.“ – Notfunk Deutschland e.V.
FAQ: Häufige Fragen zur Notfunkstation
Brauche ich eine Funklizenz?
Ja – für das Senden auf Amateurfunkfrequenzen brauchst du die Amateurfunkprüfung (z. B. Klasse E). Empfangen darf jeder.
Wie weit reicht die Notfunkstation?
Im Nahbereich (2 m / 70 cm) meist 2–10 km, über Repeater deutlich weiter. Bei Kurzwelle sogar international.
Gibt es Alternativen ohne Lizenz?
Ja, z. B. PMR446 (freies Funkgerät mit beschränkter Leistung) oder CB-Funk. Kein Ersatz, aber für einfache Anwendungen nützlich.
Was kostet der Selbstbau?
Einsteigerversionen bekommst du ab ca. 100–150 €. Je nach Qualität und Zubehör geht es auch teurer.
Wo finde ich weitere Anleitungen?
👉 Auf unserer Website: www.notfunk-deutschland.de
Da nicht jeder die Möglichkeit hat eine Antenne auf dem Dach zu montieren, empfiehlt sich eher eine „Flower Pot“-Antenne. Die ist leicht mit Reste aus RG 58 zu bauen. Anleitung gibt es im Net.
Für die Kabellänge von Antenne zum Funkgeräte, sollte man sich das Programm zur „Kabellängen – Berechnung“ von DL0HST runterladen.