Langer Tisch 2014 in Wuppertal

Notfunk zum Anfassen – Langer Tisch 2014 in Wuppertal

28. Juni 2014 Von plumpe.c

Technik, Gespräche und gelebte Vorsorge

Einleitung

„Kommunikation rettet Leben – auch wenn das Netz ausfällt.“

Langer Tisch 2014 in Wuppertal, mit dieser Botschaft war Notfunk Deutschland e. V. präsent – einem der größten Bürgerfeste in Nordrhein-Westfalen. Zwischen Bühnenprogramm, Kulturständen und kulinarischer Vielfalt zog der Stand des Vereins besonderes Interesse auf sich.

Warum? Weil er das Thema in den Mittelpunkt rückte, das in Krisensituationen den Unterschied macht: sichere Kommunikation ohne Netz und Strom.

Was tun, wenn das Handy ausfällt, das Festnetz stumm bleibt und das Internet nicht funktioniert? Diese Frage stellte sich vielen Besucherinnen und Besuchern – und sie bekamen fundierte, praktische und überraschend einfache Antworten. Denn: Notfunk ist keine Raketenwissenschaft. Sondern eine funktionierende Alternative, die jede*r verstehen kann.



1. Was ist der Lange Tisch?

Der Lange Tisch ist eine Wuppertaler Tradition: Alle fünf Jahre feiert die Stadt ihren Geburtstag mit einer rund drei Kilometer langen Festmeile zwischen Haspel und Alter Markt. 2014 wurde der 85. Stadtgeburtstag gefeiert – am 28. Juni, von 16:00 bis 04:00 Uhr morgens.

Das Besondere: Bürger*innen, Vereine, Organisationen und Initiativen gestalten das Fest aktiv mit. Über 250 Gruppensorgten gemeinsam mit 13 Bühnen für Musik, Mitmachaktionen, Gespräche und kulinarische Vielfalt.


2. Notfunk Deutschland e. V. auf der Festmeile Langer Tisch 2014

Zwischen Waffelstand und Straßenmusik präsentierte sich Notfunk Deutschland e. V. mit einem eigenen Stand. Ziel: über Krisenvorsorge mit Funktechnik informieren – verständlich, greifbar, inspirierend.

Viele blieben stehen, hörten zu, stellten Fragen oder wollten selbst ausprobieren, wie Notfunk funktioniert. Der Verein war mit erfahrener Technikcrew und viel Ausrüstung angereist – und hatte auch konkrete Szenarien im Gepäck, wie Notkommunikation in Krisen helfen kann.

Zielgruppen am Stand:

  • Bürger*innen aller Altersgruppen
  • Technikinteressierte
  • Mitglieder anderer Hilfsorganisationen
  • Vertreter*innen von Behörden
  • Ehrenamtlich Engagierte


3. Technik zum Anfassen – das wurde gezeigt

Der Stand bot nicht nur Informationen – sondern vor allem: Erlebnisse.

Gezeigte Systeme & Funktionen:

TechnikFunktionBesonderheit
FunkkofferSprachfunk über 2 m & 70 cmautarke Stromversorgung, robust, mobil
UKW-BildübertragungLive-Übertragung von Fotos per Funkauch ohne Internet & Mobilfunk
HandfunkgeräteKommunikation auf Kurzdistanzeneinfach zu bedienen, ideal für Einsteiger
Relaisstation im KofferReichweitenverlängerungnutzbar bei Veranstaltungen oder Einsätzen
Checklisten & InfomaterialVorbereitung im Krisenfalldirekt zum Mitnehmen und Zuhause anwenden

Technisches Highlight:

Besucher konnten live erleben, wie ein vor Ort aufgenommenes Foto über Funk per SSTV (Slow Scan TV) auf einen Bildschirm übertragen wurde – ganz ohne Internet, WLAN oder Mobilfunk. Für viele war das der Aha-Moment: „Das funktioniert wirklich?“ – Ja.


4. Gespräche, Vernetzung & Wirkung

Der Stand war nicht nur technisches Schaufenster, sondern auch Plattform für Austausch und Vernetzung. Viele Gespräche führten zu neuen Kontakten, Kooperationen und weiterführendem Interesse.

Ergebnisse des Tages:

  • Über 200 direkte Gespräche
  • Zahlreiche Infopakete und Flyer verteilt
  • Interessierte meldeten sich für Workshops und Mitmachaktionen
  • Neue Kontakte zu DRK, Feuerwehr, Katastrophenschutz, THW

Themen in den Gesprächen:

  • Was kann ich selbst zur Vorsorge tun?
  • Wie funktioniert Notfunk konkret?
  • Welche Geräte brauche ich im Ernstfall?
  • Wie kann ich im Verein aktiv mitwirken?

5. Stimmen vom Stand

„Ich wusste gar nicht, dass man Bilder per Funk senden kann. Das hat mich wirklich beeindruckt.“
– Christoph, 47, Lehrer

„Meine Tochter hat hier gefunkt – und will jetzt mehr über Technik wissen. Toll!“
– Maria, 39, Mutter aus Elberfeld

„Das Thema Krisenvorsorge ist aktueller denn je. Gut, dass ihr das hier aufgreift.“
– Mitarbeitender einer örtlichen Hilfsorganisation

Diese Rückmeldungen zeigen: Notfunk berührt Menschen, weckt Interesse und vermittelt wichtige Inhalte mit hohem Alltagsbezug.


6. FAQ – Häufige Fragen zum Auftritt beim Langen Tisch

Was ist Notfunk?
Funkbasierte Kommunikation, die unabhängig von Mobilfunk oder Internet funktioniert – etwa bei Stromausfall, Katastrophen oder Blackout.

Was wurde beim Langen Tisch gezeigt?
Funkkoffer, Handfunkgeräte, Relaisstationen und Bildübertragung via UKW. Besucher konnten vieles selbst ausprobieren.

Kann jede*r damit umgehen?
Ja – viele Geräte sind leicht zu bedienen. Der Verein bietet Schulungen und Einführungen an.

Wie kann ich mitmachen?
Als aktives oder förderndes Mitglied, bei Übungen oder Veranstaltungen. Infos gibt’s auf: www.notfunk-deutschland.de

Wie teuer ist so ein Funkkoffer?
Die Grundausstattung ist bereits ab ca. 400–600 € erhältlich. Förderungen sind möglich.

Was bringt mir das als Bürger konkret?
Sicherheit. Die Fähigkeit, im Krisenfall mit anderen zu kommunizieren – selbst wenn alle anderen Systeme ausfallen.

Wie funktioniert die Bildübertragung?
Mit analoger Modulation (SSTV), die über UKW-Frequenzen gesendet und auf speziellen Empfängern angezeigt wird.

Gibt es Folgeaktionen?
Ja. Weitere Infoabende, Übungseinsätze und Workshopreihen sind in Vorbereitung. Termine folgen auf der Website.

Was ist der Unterschied zu BOS-Funk?
BOS-Funk ist Behördenfunk. Notfunk ist offen für alle – auch für Privatpersonen, Ehrenamtliche und Technikinteressierte.

Gab es offizielle Kooperationen vor Ort?
Es fanden Gespräche mit mehreren Organisationen statt – viele zeigten Interesse an Zusammenarbeit.